Herkunft der Namen Bucheben und Kolm Saigurn
Bucheben
Lange glaubten die Heimatforscher, dass Bucheben nichts mit Buchen zu tun habe, sondern von der Erzaufbereitung komme (pochen = schlagen, hämmern). Vor gut 40 Jahren schrieb Josef Landsteiner ein Werk über die Gemeinden des Pinzgaus, auch über die Herkunft des Namen Bucheben. Er behauptete, dass Bucheben nichts mit Buchen zu tun haben kann, da keine einzige Buche in diesem Ort steht. Meiner Meinung nach ist schon seine Begründung schwach, da ja Bucheben im Mittelalter gegründet wurde, in einer Zeit, als das Klima wärmer war als heute. Damals hätten ohne weiteres Buchen gedeihen können. Jetzt geben nämlich die Gletscher immer wieder Stollen frei. In einem Waldbuch von 1521 wird ein „Buchen-Meiß“ (Meiß = Lichtung) erwähnt. Der Hieronymus-Kataster von 1777 beweist, dass Buchen bis in eine Höhenlage von 1500 m wuchsen und erwähnt das „buechebner-Meiß“. Die Buchen wurden allerdings für die Schmelzöfen bevorzugt. Kombiniert mit einem kälteren Klima, führte das zum Verschwinden der Buchen.
Kolm Saigurn
Mit Kolm Saigurn wird eine Ortschaft im Talschluss des Hüttwinkeltales bezeichnet. Davon die Herkunft des Namens herauszufinden, ist sehr kompliziert. 1415 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Er hieß damals „Saichkurren“. Ein Erklärungsversuch des Namens ist: Saich kommt von seihen (mhd. Sihen = auswaschen). Saich (Seihe – im Sinne von Auswaschen des Erzes) erscheint für den Ort mit einem bedeutenden Erzabbau durchaus logisch. Kolm kommt von Kolben, Pochwerk (zerkleinern des Erzes). Die Verbindung Kolm-Saigurn beschreibt die Reihenfolge des Arbeitsvorganges (zuerst Zerkleinern in Pochwerken und dann Herauswaschen des Erzes) Geht es nach den Sprachwissenschaftlern stamme Saichkurren vom mittelalterlichem Geldmaß Saiger ab, da Saich nicht mit Seihen zusammenpasst. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Saichkurren von Saigoro (slawisch = Hinterberg) abstamme. Wie sonst hätten die Slawen Kärntens diese Ortschaft bezeichnen sollen?